Mitgliederversammlung 2025: Gernot Mang neuer Präsident

Die Mitgliederversammlung 2025 des TSV München von 1860 e.V. fand am 6. Juli 2025 statt. Trotz des am Abend zuvor bekanntgewordenen Ausstiegs von Hasan Ismaik als Gesellschafter zu Gunsten einer Schweizer Familienholding waren nur etwas mehr als 500 Mitglieder ins Zenith gekommen. Sie wählten Gernot Mang mit großer Mehrheit zum neuen Präsidenten.

Noch-Präsident Robert Reisinger eröffnete um 10.10 Uhr die Mitgliederversammlung 2025. Nach der Begrüßung wurde Daniel Bauer zum Versammlungsleiter bestimmt. Zunächst machte er organisatorische Angaben zum Ablauf der Veranstaltung.

Als nächstes konnte die ordnungsgemäße Einberufung und die Beschlussfähigkeit der Versammlung festgestellt werden. Anschließend wurde die Tagesordnung einstimmig genehmigt sowie Julian Reich zum Protokollführer bestimmt. Danach fand die Genehmigung des Protokolls der vorhergehenden Mitgliederversammlung vom 16. Juni 2024 statt. Auch dieses geschah einstimmig.

Danach übergab Bauer nochmals an den Präsidenten, der die Totenehrung vornahm. Explizit erwähnte er den im letzten Jahr verstorbenen Aufstiegstrainer Werner Lorant. Der nächste Tagesordnungspunkt war die Ernennung der Ehrenmitglieder und Beschlussfassung über die Beitragsbefreiung.Im Anschluss ehrte Vizepräsident Norbert Steppe zwei verdiente Sportlerinnen des TSV: Louisa Hourle aus der Skiabteilung und Anna Khmeliuk aus der Rhythmischen Sportgymnastik.

Unter Top 8 standen die „Rechenschaftsberichte“ auf der Tagesordnung. Den Anfang machte Präsident Reisinger. „Ich werde in dem Bericht auch einige persönliche Dinge einstreuen, da ich hier nach acht Jahren das letzte Mal stehen darf“, ließ er wissen. Zuletzt sei die Zusammenarbeit zwischen Präsidium und Verwaltungsrat nicht reibungslos gewesen, er respektiere aber die Entscheidung, das aktuelle Präsidium nicht mehr für eine Wiederwahl zu nominieren. „Was die Form angeht, hätte wir uns aber ein anderes Vorgehen gewünscht!“ Er bedankte sich für „sieben Jahre gute Zusammenarbeit“ bei dem Gremium. Den neuen Darlehnsvertrag beschrieb er als „Knackpunkt“ für die Meinungsverschiedenheiten mit dem Verwaltungsrat. Er sei aber der Meinung gewesen, dass es wichtiger sei, einen klugen Kompromiss einzugehen, „um das Große und Ganze im Blickfeld zu behalten“.

Reisinger stellte anschließend die provokante Frage: „Können wir uns den aktuellen Profikader leisten?“ Die aktuelle Spielzeit sei durchfinanziert, ließ er wissen „Es gibt eine klare Obergrenze an Spielergehältern, die nicht überschritten wird. Unter Dr. Christian Werner wurden die Kaderkosten um 20 bis 30 Prozent reduziert“, lobte er den aktuellen Geschäftsführer.

Noch sei die KGaA bilanziell überschuldet, das habe sich aber durch den Verkauf der Gesellschaftsanteile weitgehend erledigt. Seit 2017 sei es wegen dem Verkauf der Anteile von Hasan Ismaik immer wieder zu Verhandlungen gekommen. „In den letzten drei Jahren wurde das intensiviert.“ Bereits im Februar dieses Jahres seien die Verhandlungen weit gediehen gewesen, es sei aber nicht zum Abschluss gekommen. „In den vergangenen Wochen hat sich dann ein Interessent herauskristallisiert, der dem Verkaufspreis unseres Mitgesellschafters entgegenkam. Von unserer Seite ist das ein seriöses Angebot“, so Reisinger. „Der Verkauf der Anteile von HAM wurde im Beisein des Präsidiums in Frankfurt am Main bereits unterzeichnet. Auf den letzten Metern unserer Amtszeit ist uns das geglückt, woran wir lange gearbeitet haben.“ Er erwarte den kompletten Vollzug der Transaktionen in der nächsten Woche.

Reisinger bedankte sich zunächst bei Hasan Ismaik für die 14 Jahre der Zusammenarbeit, ging dann auf den künftigen Mitgesellschafter ein: „Der neue Gesellschafter hat ein klares Bekenntnis zum Breitensport abgelegt und uns zugesagt, den Bau einer Sporthalle zu unterstützen. Außerdem bekennt er sich zum Standort Grünwalder Stadion.“ Genauere Details durfte Reisinger über den neuen Gesellschafter noch nicht veröffentlichen. „Er wird sich in naher Zukunft persönlich vorstellen“, bat er um Geduld.

Reisinger kündigte an, künftig nicht die Arbeit seiner Nachfolger kommentieren zu wollen. „Das fand ich selbst immer von meinen Vorgängern unangebracht.“ Anschließend entschuldigte er sich für seine bisweilen aufbrausende Art bei allen, die in seiner Amtszeit darunter zu leiden hatten. Er sei eben ein ehrlicher Typ, der sagt, was er denkt, und tut, was er sagt. Von einer Ehrung habe er bewusst abgesehen. „Das brauche ich nicht. Das Präsidentenamt habe ich als Reise betrachtet, für die ich keine Belohnung erwarte. Es war mir eine Ehre, euer Präsident sein zu dürfen“ Mit den Worten, „einmal Löwe, immer Löwe“, schloss er seine Ausführungen und verbeugte sich vor den anwesenden Mitgliedern, die sich für seine achtjährige Amtszeit mit langanhaltendem Applaus bedankten.

Als Schatzmeister präsentierte danach Karl-Christian Bay den Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2023/2024. Dabei musste er gegenüber dem Vorjahr einen Fehlbetrag von rund 900.000 Euro attestieren. „Das liegt im Wesentlichen daran, dass wir weniger aus dem DFB-Fördertopf profitiert haben und dass die Personalkosten überproportional gestiegen sind. Wir müssen uns im Verein“, so Bay, „über eine Konsolidierung unterhalten.“ Als letzter aus dem Präsidium kam Steppe zu Wort, der die Gelegenheit zu einer Abschiedsrede nutzte.

Anschließend verlas Julian Reich die Berichte auf den Abteilungen. Dabei ließ er wissen, dass künftig die neue Sparte „Rugby“ an den Start gehen werde. Ansonsten verwies er auf die e.V.-Homepage als Quelle für ausführliche Informationen.

Den Bericht des Verwaltungsrats gab Sascha Königsberg ab. Er erklärte das Anforderungsprofil bei der Nominierung der Präsidiumskandidaten, auch, warum das Präsidium künftig mit drei Stellvertretern besetzt wird und Thomas Probst in beratender Funktion. Für Kassenprüfer Dr. Peter Janka, der danach das Rednerpult betrat, gab es nichts zu beanstanden.

Anschließend folgte die Aussprache zu den Berichten, bevor Beatrice Wichmann das Mikrofon übernahm, um auf Tagesordnungspunkt Top 10 „Entlastungen des Präsidiums und des Verwaltungsrates für das Geschäftsjahr 2023/2024“ überzuleiten. Das Mitglied des Wahlausschusses gab einige Regularien und praktische Tipps zur Abstimmung bekannt, die offen erfolgte. Zunächst fand wie üblich die Vorabentlastung des Schatzmeisters Heinz Schmidt für die Zeit bis 14.02.2024 statt. Mit 468 Ja-, bei 13 Nein-Stimmen wurde Schmidt entlastet. Danach wurde über das restliche Präsidium, Robert Reisinger und Hans Sitzberger, für den Zeitraum bis 14.02.2024 abgestimmt. Ein Antrag auf Einzelentlastung wurde mit 160: 261-Stimmen abgelehnt. Die Beiden erhielten die Entlastung mit 471 Ja- bei 12 Nein-Stimmen. Als nächstes wurde über die Entlastung von Robert Reisinger und Norbert Steppe für die Zeit bis 30.06.2024 abgestimmt. Das Präsidium wurde mit 467 Ja- bei 32 Nein-Stimmen entlastet.

Es folgte die Entlastung des Verwaltungsrats für das Geschäftsjahr 2023/2024. Es gab zwei Abstimmungen, weil Norbert Steppe aufgrund seines Nachrückens ins Präsidium vorzeitig das Gremium verlassen hatte. Zunächst wurde über die Besetzung Sebastian Seeböck, Sascha Königsberg, Robert von Bennigsen, Dr. Markus Drees, Christian Groß, Gerhard Mayer, Norbert Steppe, Nicolai Walch und Beatrix Zurek abgestimmt. Die Entlastung wurde mit 463 Ja- bei 66 Nein-Stimmen erteilt. Anschließend erfolgte die Abstimmung ohne das Mitglied Steppe. Der achtköpfige Verwaltungsrat wurde mit 445 Ja- bei 67 Nein-Stimmen entlastet. Wahltechnisch war damit die Entlastung abgehakt, es ging weiter mit der Präsidiumswahl.

Wichmann führte in das Thema ein, erklärte die Regularien der aktuellen Satzung. Anschließend stellten sich die Präsidiumskandidaten vor. Den Anfang machte Gernot Mang, der für das Amt des Präsidenten vom Verwaltungsrat nominiert worden war. Seit Anfang der 1980er-Jahre sei der 56-Jährige Löwen-Fan, habe Bankkaufmann gelernt und BWL studiert. „Ich übernehme dort Verantwortung, wo andere aussteigen“, beschrieb er seine Lebensphilosophie. Er wolle, dass seine berufliche Erfahrung der letzten 20 Jahre dem TSV München von 1860 e.V. künftig zugutekomme. „Uns geht es nicht ums Ego, nicht um Macht. Uns geht es nur um den Verein“, so sein Credo und das seiner Mitstreiter. „50+1 ist für uns nicht verhandelbar!“ Auch bekenne sich das künftige Präsidium zum Standort Giesing mit einem Grünwalder Stadion für 25.000 Zuschauer. Weiterhin sei die Nachwuchsförderung ein wichtiger Faktor, ebenso eine Sporthalle als zentrale Anlaufstelle. „Das ist kein Luxus, sondern eine Investition in die Zukunft!“ Er möchte ein Präsident für alle sein, ließ Mang wissen. „Ich verspreche, dass ich jeden Tag alles für den Verein geben werde!“ Nach einer kurzen Fragerunde an den Kandidaten ging es zur Abstimmung. Mang wurde als neuer Präsident mit 512 Ja- bei 18 Nein-Stimmen gewählt. Schon bei der Bekanntgabe der Ja-Stimmen erklang langanhaltender Applaus. Die Wahl nahm der neue Präsident mit „Demut“ an.

Als nächstes stellte sich Heinz Schmidt als künftiger Vizepräsident und Schatzmeister vor. Der 64-jährige Steuerberater hatte dieses Amt schon bis auf eine kurze Unterbrechung mehr als zehn Jahre inne. Er wurde mit 483 Ja- bei 20 Nein-Stimmen gewählt und nahm die Wahl an.

Christian Dierl, der 45-jährige Maler und Lackierermeister aus Wolnzach, stellte sich als zweiter Kandidat als Vizepräsident vor. „Ich bin klassisch zu Bayernligazeiten an der Hand meines Vaters zu den Löwen gekommen“, erzählte er. Mit seinem Unternehmen engagiert er sich sowohl bei der KGaA als auch im e.V. als Sponsor. Er sei Gründungsmitglied der Unternehmer für Sechzig e.V.. „Sechzig ist für mich Profifußball, das Aushängeschild. Aber Sechzig ist auch der Breiten- und Amateursport. Das eine schließt das andere nicht aus.“ Ihm liege der gesamte Verein am Herzen. Dierl wurde mit 573 Ja- bei lediglich zwei Gegenstimmen gewählt. „Vielen Dank für das überwältigende Vertrauen. Ich nehme die Wahl an“, sagte er.

Der letzte Kandidat, Peter Schaefer, bedankte sich beim scheidenden Präsidium, bei den vielen Helfern der Mitgliederversammlung sowie für das Vertrauen des Verwaltungsrats, ihn als Kandidat aufzustellen. Der 34-jährige Jurist mit eigener Kanzlei wuchs in München auf, war in der vergangenen Zeit schon in verschiedenen Funktionen für den e.V. tätig – ohne Honorar, wie er betonte. „Ich möchte meine berufliche Expertise zur Verfügung stellen, sowohl in der KGaA als auch im e.V. mit Blick nach vorne und nicht zurück.“ Eine Modernisierung des Trainingsgeländes sei ein weiterer wichtiger Aspekt im neuen Präsidium. „Hier investieren wir in die sportliche Zukunft des Vereins“, so die gemeinsame Maxime. Schaefer kündigte an, dass er konsequent gegen strafrechtlich relevante Kommentare im Internet gemeinsam mit seinen Präsidiumskollegen vorgehen werde. Er wurde mit 517 Ja- bei zwei Nein-Stimmen gewählt. Auch er nahm die Wahl an.

Nach einer kurzen Unterbrechung, bei der die Medienvertreter die Möglichkeit hatten, das neue Präsidium zu fotografieren, ging es weiter in der Versammlung. Der neue Präsident nahm kurzfristig auf dem Podium Platz, verkündete die erste Änderung. „Robert Reisinger wird aus dem Beirat abberufen, ihn wird künftig Peter Schaefer ersetzen.“

Es ging weiter mit der Nachbesetzung des Verwaltungsrats. Für den Posten des aus dem Gremium zurückgetretenen Christian Dierl kandidierten Günther Kreuzhuber und Jürgen Pusch, die sich den Mitgliedern vorstellten. Diese Wahl fand gemäß Satzung in geheimer Abstimmung statt.  Mit großer Mehrheit wurde Kreuzhuber mit 427 Stimmen gewählt, Pusch bekam lediglich 53.

Während der Auszählung der Stimmen war es schon mit Punkt 13 der Tagesordnung weitergegangen. Als erstes wurde ein satzungsändernder Antrag von Christian Poschet und Peter Schaefer zu Ziffer III.10.7 behandelt.  Mit 479 Ja-Stimmen bei einer Nein-Stimme wurde die Zweidrittel-Mehrheit der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder erreicht. Moritz Michaelis hatte in seinem Antrag zu Ziffer 15.1 die Herabsetzung des Alters für Wahlausschuss-Kandidaten von 30 auf 18 Jahre beantragt. Auch dieser Antrag ging bei 420 Ja-Stimmen und nur 20 Nein-Stimmen mit großer Mehrheit durch. Den dritten und letzten satzungsändernden Antrag hatten Florian Ebner und Peter Birkenbeul eingereicht, zogen ihn aber kurzfristig wieder zurück.

Im Anschluss fand die Ersatzwahl für den Wahlausschuss statt, ebenfalls per Wahlzettel in geheimer Abstimmung. Als Kandidaten hatten sich Michael Huber und Uwe Seemann beworben. Hier setzte sich Huber mit 274 Stimmen gegen Seemann mit 116 Stimmen durch.

Unter „Verschiedenes“ gab es noch diverse Wortmeldungen und Anregungen.

Um 16.07 Uhr sprach der neue Präsident Mang das Schlusswort. Er bedankte sich bei Daniel Bauer für die Sitzungsleitung und bei allen Helfern, die für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gesorgt hatten. „Jetzt ist Zeit für einen Neustart. Lasst uns das gemeinsam im Sinne der Einheit machen, mit Vollgas und Löwenmut. Kommt alle gut nach Hause“, beendete er die Veranstaltung nach genau sechs Stunden.

Das neue Löwen-Präsidium (v. li.): Heinz Schmidt, Peter Schaefer, Gernot Mang und Christian Dierl sowie Berater Thomas Probst.

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