Im Finale des Hiscox-Bezirkspokals der Frauen unterlag der TSV 1860 München am 1. Mai 2025 dem zwei Klassen höher spielenden Titelverteidiger FC Langengeisling nach großem Kampf und Elfmeterschießen mit 6:7. Nach regulärer Spielzeit hatte es bei frühsommerlichen Temperaturen vor 177 Zuschauern auf der Sportanlage des ASV Au in Bad Feilnbach 2:2 (0:1) gestanden.

Die Geislingerinnen wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und gingen nach einer knappen halben Stunde durch die erst 18-jährige Ronja Buttstedt in Führung, die ein Zuspiel aus dem Mittelfeld im Strafraum aufnahm, zwei Gegenspielerinnen täuschte und mit einem unhaltbaren Schuss zum 0:1 in den Winkel traf (26.). Auf der Gegenseite sorgten die Löwinnen bei ein paar Standardsituationen für Gefahr. Ein direkter Klassenunterschied war selten auszumachen.

Nach Wiederanpfiff hatten die Langengeislingerinnen Glück mit dem Schiedsrichtergespann, das dem vermeintlichen Ausgleichstor wegen einer vermuteten Abseitsstellung die Anerkennung versagte – ein Rätsel, denn die flankengebende Spielerin hatte sich fast bis zur Grundlinie durchgetankt. Kurz darauf trafen die Geislingerinnen ein zweites Mal und das Finale schien eine Vorentscheidung erfahren zu haben. Die flinke Nana Opoku war von der Defensive der Löwinnen im Dribbling nicht zu stoppen und versenkte den Ball zum 2:0 im Netz (66.).

Es brach die Schlussviertelstunde an und der TSV 1860 München erhielt gut 25 Meter vor dem Tor einen Freistoß. Die für ihre Schussgewalt berühmt berüchtigte Lena Carrocci legte sich den Ball zurecht und jagte ihn ohne Umwege zum 1:2-Anschlusstreffer ins Netz (76.). Es folgte nun ein Sturmlauf der Löwinnen, die in der 83. Minute einen Handelfmeter zugesprochen bekamen. Kira Winter übernahm die Verantwortung und markierte den 2:2-Ausgleich. In den letzten Minuten hatten die Weiß-Blauen einige bange Szenen zu überstehen, denn der FCL drückte noch einmal aufs Tempo, wollte ein Elfmeterschießen vermeiden und suchte die Entscheidung. Doch in der regulären Spielzeit war kein Sieger mehr zu ermitteln.

Vom Kreidepunkt trafen für den FC Langengeisling mit Lina Biegel, Stefanie Karamatic, Ronja Buttstedt, Julia John und Nana Opoku alle fünf Spielerinnen. Bei den Löwinnen waren Kira Winter, Lisa Städtler, Lena Carocci und Michelle Le Nguyen erfolgreich. Beim letzten Versuch versagten Katharina Geßner die Nerven, sie setzte den Ball über das Tor und die Geislingerirnnen durften den Einzug in die Hauptrunde des Landespokals feiern.

Dem Pech im Pokal folgte für den TSV 1860 München am Wochenende das Glück in der Meisterschaft, denn die Giesingerinnen sind im Rennen um den Aufstieg in die Bezirksliga unverhofft wieder obenauf. Kampflos erhielten sie drei Punkte beim SC Bogenhausen. Der Tabellenvorletzte aus der Kreisliga trat gar nicht erst an. Mit einer faustdicken sportlichen Überraschung endete dagegen die Begegnung des favorisierten Tabellenführers DJK Pasing beim traditionsreichen FC Teutonia München, der mit 4:1 (1:1) die Oberhand behielt.

Damit haben die Frauen des TSV 1860 München die alleinige Tabellenführung mit drei Punkten Vorsprung – die sie in den verbleibenden vier Partien gegen den TSV München-Solln, den SV Dornach, die Spielgemeinschaft Sentilo-Blumenau/Pullach und am letzten Spieltag gegen die starke Spielgemeinschaft Haar/Grasbrunn über die Ziellinie bringen müssen. (Quelle: Wochenanzeiger)